Hier findet ihr Infos zur Geschichte der Brauerei sowie aktuelle Posts und Neuigkeiten

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Die Geschichte der Brauerei beginnt vor knapp 160 Jahren. 1865 eröffnete der Kaufmann Friedrich Cleppien in der Grimmer Straße die Greifswalder Brauerei. Bereits vier Jahre später wurde der Betrieb an den Kaufmann August Sumpf für 11673 Taler und 10 Silbergroschen verkauft. Nach weiteren Eigentümerwechsel, unter anderem zur Herkules Brauerei Kassel und Engelhardt-Brauerei Berlin, ist die Greifswalder Brauerei AG 1935 der letzte verbliebene Bierproduzent der Stadt. Zu Spitzenzeiten produzierte die Brauerei 4 Mio Liter Bier pro Jahr. Der Betrieb wurde 1948 verstaatlicht und führt fortan als VEB Greifswalder Brauerei den Betrieb weiter.

1965 feierte die Greifswalder Brauerei ihr 100-jähriges Bestehen. Die Biergläser und Bierdeckel zum Jubiläum sind heute noch in vielen Haushalten und Tauschbörsen zu finden. Mit dem Greifenbräu kommt 1967 ein Bier auf den Markt, das bis zur Schließung zu den beliebtesten Bieren der Brauerei gehörte. Für die Herstellung wurde eine neue Pasteurisieranlage aus Dänemark erworben. Als Spezialbier musste das Bier ein 15-Punkte-Gutachten in Rostock und eine Verkostung in Berlin bestehen. Erst, wenn das Bier von Geschmack bis Schaum bestand, kam es auf den Markt – was auch zu Engpässen bei der Produktion führte. Trotzdem wurden bereits im ersten Jahr 1 Mio Liter Greifenbräu verkauft.

Mit dem wachsenden Tourismus in der Region stieg auch der Getränkebedarf in ungeahnte Höhen. Im Jahr 1988 erreichte die Brauerei mit rund 30 Mio Liter Bier Jahresproduktion ihren bis dahin höchsten Absatz. Dazu kam eine breite Palette an unalkoholischen Getränken. Im April 1990 startete die Brauerei mit 200 Angestellten als Betrieb der Treuhand den Versuch Marktwirtschaft. Wie viele Ost-Betriebe nach der Wende, konnte die Brauerei den schnellen Systemwechsel aber nicht verkraften – zu groß war anfangs auch die Konkurrenz der jetzt erhältlichen  Biermarken aus dem Westen. Versuche ehemaliger Mitarbeiter, die Brauerei zu übernehmen, scheiterten. Nach einem kurzen Intermezzo als Teil der Nordbräu Neubrandenburg, verlassen Ende April 1993 die letzten Biere die Produktionsstätte.

In den Folgemonaten wurden die Einzelteile der Brauerei verkauft und der Betrieb 1996 schließlich abgerissen. Das Gelände der ehemaligen Brauerei ist mittlerweile überbaut. Übrig geblieben sind die Bild- und Markenrechte sowie die Idee, in naher Zukunft wieder die Greifswalder Brauerei an einem anderen Standort in der Stadt zu eröffnen. Der erste Schritt ist bereits getan: 2024 wurde ein neues Greifswalder Pils auf den Markt gebracht.